Angenehmes Wetter von Arles nach Aigues-Mortes
59 km
3:42:00
In die Camargue – mit allen Tieren, die es da so gibt.
Nach der Sintflut am Vorabend dampfte der Garten noch immer, als wir in der Mas de la Chapelle frühstückten. Eigentlich spätstückten, denn vor 08.30 Uhr gibt’s da gar nichts zu futtern. Immerhin war das Frühstück gratis, nachdem wir dem Rezeptionisten gesagt hatten, dass unsere Toilette mitternächtlich unter Wasser gelegen hatte.
Nach einem kleinen Kaffee- und Telefonstopp bei der Arena in Arles ging’s dann auf in die Camargue. Der radfahrerische Einstieg gelang nicht so ideal. Der Navi-Dog, Komoot und Google-Maps schlugen entweder dichtbefahrene Autostrassen oder dann vom Vortag überschwemmte Landwirtschaftswege vor. Es dauerte ein Weilchen, bis der Navi-Dog endlich die richtige Witterung aufgenommen hatte. «Saucisson de Taureau» führte ihn auf die richtige Spur. Die Taureaus sahen wir dann auch bald, ebenso wie die Camargue-Schimmel, Esel, Ziegen, Störche, Vogelschwärme. Doch auch die Kleintierfauna hatte es in sich. Immer wieder flogen uns in voller Fahrt bunte Libellen um die Ohren. Insektorischer Höhepunkt war ein an sich harmloser Halt wegen eines «Besoin naturel», wie der Radler so schön sagt. Diesen Halt machten wir ausgerechnet im Hauptquartier der lokalen Mücken-Luftlandetruppen. Nach 20 Sekunden sahen unsere Beine und Arme aus, als hätten wir Affenpocken.
Nach einem kurzen Nekatrinenfeigenundcolahalt waren wir dann schnell in Aigues-Mortes, das gerade mit Touristen geflutet wurde. Nach einer Dusche in einem kuscheligen Ärbiändbi fand die Redaktionssitzung statt und jetzt geht es an die detaillierte Vorbereitung des Fünfuhrbierchens: Die ersten 700 km der Tour müssen schliesslich begossen werden.
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