Luftfeuchtigkeit über 100%: Orange – Arles
87 km
4:54:00
Wettermässig im Vollwaschgang von Orange nach Arles.
Gestern Abend noch hatte unsere Wettervorhersagen einheitlich Gewitter total auf der ganzen Strecke von Orange nach Arles angekündigt. France Dö zeigte sicherheitshalber schon mal ein paar Bilder der letzten Tage, wo Hagelschläge Okzitanien zermalmten.
Heute morgen war es in Orange zwar extrem feucht, aber von Gewitter – noch – keine Spur. So ging’s dann mit dem Gefühl, in der Zürcher Masoala-Halle zu fahren, durch die Rebberge von Châteauneuf-du-Pape nach Avignon. Weil wir bei schon mehrmals Avignon besucht hatten, und weil die Wolken am Himmel zunehmend unheilvollere Farben annahmen, begnügten wir uns mit einem Bild vom Sürlepongdawinjong und folgten wieder der Via Rhona. In Aramon änderten wir aber unsere Pläne und wählten eine Abkürzung gegenüber der Via Rhona. Erstens hörten wir bereits erstes Donnergrollen, zweitens lag unser Ziel auf der linken Rhone-Seite etwas nördlich von Arles. Nach einem Sandwich- und Bidonfüllstopp dann weiter nach Tarascon, wo wir dann die Schwimmanzüge montierten. Gewitter und Vollschiff.
Unsere Destination entschädigte allerdings grosszügig für die Routen-Verwässerung. Das kleine Kloster, das Kreuzritter vom Malteser-Orden im 16. Jhdt. erbaut hatten, ist heute eine Oase der Ruhe. Der üppige, liebevoll gepflegte Garten liess noch einmal den Gedanken an die Masoala-Halle aufkommen – zumal das anhaltende Gewitter den kleinen Park in einen Regenwald verwandelte. Ein krasser Gegensatz zu den Tausenden von verdorrten Sonnenblumen und Maisstauden, die uns bis jetzt begleitet hatten.
Am Abend wurde es dann noch einmal so richtig platschnass. Sicherheitshalber – erneut waren heftige Gewitter angekündigt – fuhren wir mit dem Taxi nach Arles. Schon nach dem Aufwärm-Bierchen wurde es feucht. Die Idee, im Restaurant und nicht auf der Terrasse zu dinieren, erwies sich als gut. Schon beim Agneau grillé schüttete es draussen und die Kellner griffen beherzt zu den Wischmobs. Und der Regen hörte nicht auf. Nach der Heimfahrt mit der Taxi-Navette gaben wir dem dem Chauffeur ein Supplement de naufrage. Zudem forderte das Bad des Hotelzimmers dann noch einen Einsatz der internen Sappeurs pompiers – quasi einen sabinär-sanitären Notfalleinsatz…
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